1909 das Jahr der Gründung
Obwohl Eltern und Erzieher dieser neuen Sportart noch ablehnend gegenüberstanden, wurde im Jahre 1909 der "Fußballclub Frelenberg" gegründet.
Zur damaligen Zeit gab es keine übergeordnete Organisation, so wie es heute üblich ist. Nach großen Anfangsschwierigkeiten konnte man doch im gleichen Jahr die ersten Spiele austragen. Der Erfolg war sehr unterschiedlich. Eine einheitliche Spielerkluft gab es nicht. Als Fußballplatz diente die sogenannte "Werths-Wiese" zwischen Eisenbahndamm und Wurm. Der Verein finanzierte die Ausgaben lange Zeit durch freiwillige Spenden. Die ersten Tore wurden für insgesamt 8,-Mark vom Schreinermeister Josef Houben gefertigt. Mit viel Idealismus und Sportbegeisterung entwickelte sich die in des Wortes wahrer Bedeutung "erste Mannschaft" zu einem in der engeren Umgebung bekannten Verein, bis der erste Weltkrieg dem Spiel ein jähes Ende setzte. Doch schon im Jahre 1919 lebte der Verein schnell wieder auf, da jetzt dem Fußballsport mehr Verständnis entgegengebracht wurde.
Die aktiven Spieler der ersten Mannschaft waren zur damaligen Zeit: Pelzer Josef, Händeler Heinrich, Fröschen Wilhelm, Meessen Arnold, Esser Peter, Jansen Josef, Dortands Leo, Houben Franz, Mingers Leo, Mispelbaum Hermann und Plum Lorenz. Über den Spielbetrieb nach dem 1. Weltkrieg sind keine nennenswerten Ereignisse überliefert. Erstmals entstand im Jahre 1925 eine übergeordnete Organisation, die den Namen "Fußballgau Aachen" annahm und der u.a. folgende Vereine angehörten: Ritzerfeld, Richterich, Palenberg, Postverein Aachen, Übach, Aachener Ballspielclub und Streiffeld
Diesem im Aachener Raum organisierten Spielbetrieb folgte dann im Jahre 1931 die Gründung des "Rur-Wurm-Gau", dem auch unser Verein zugeordnet wurde. Verursacht durch die politischen Ereignisse gab es 1933 eine vollständige Neugliederung. Nachdem unsere Mannschaft viele Jahre in der 2. Kreisklasse spielte, gelang dieser Mannschaft 1937 der Aufstieg in die 1. Kreisklasse, die leistungsmäßig mit der heutigen Bezirksliga zu vergleichen ist.
Das alles entscheidende Spiel fand vor ca. 1400 Zuschauern in Frelenberg statt. Es wurde 5:1 gewonnen. Der Held des Tages war Franz Linkens, der alle fünf Tore schoß. In dieser Spielklasse konnte sich die 1. Mannschaft behaupten, bis im Jahre 1939 der Spielbetrieb infolge Kriegsausbruch schließlich eingestellt werden mußte. Doch nach Kriegsende war das Interesse am Fußballsport schnell wieder vorhanden. Im Dezember 1945 wurden bereits die ersten Gespräche hierzu von früheren Vereinsmitgliedern geführt. Die ersten Spiele konnten bereits im Januar des folgenden Jahres ausgetragen werden. Interessant ist hierbei, daß die ersten Spiele dort ausgetragen wurden, wo 1909 zum ersten Mal gespielt wurde, nämlich in der "Werths-Wiese"
Der alte Platz an der Heck war nicht bespielbar, Tore keine vorhanden. Jeder spielte in dem Sportzeug, das er irgendwo erobern konnte. Dieses bunte Bild verschwand nach etwa einem halben Jahr, als die Mannschaft schwarz-blau eingekleidet werden konnte. Es wird heute noch vielen in guter Erinnerung sein, was es damals bedeutete, einen Torbalken, einen Fußball, eine Sportkleidung bzw. ein Paar Fußballschuhe zu erstehen. Aber all diese Schwierigkeiten wurden mit Begeisterung und Idealismus nach und nach gemeistert.
In diesem Anfangsstadium wurde der Verein von Axel Handels geführt, der den Mut hatte, diesen schwierigen Anfang zu machen. Abgelöst wurde er von Heinrich Geisler, der bis 1952 Vorsitzender blieb.
Die Jahre 1954 und 1955 brachten für den Verein viel Erfreuliches. 1954 wurde aus Mitteln des Fußballverbandes Mittelrhein auf dem von der Gemeinde Übach-Palenberg für die Anlage eines neuen Sportplatzes erworbenen Gelände "Im Kuhgang" ein Sport- und Jugendheim errichtet, das nach den damaligen Vorstellungen modern gestaltet wurde und seinen Zweck vollauf erfüllte. Im darauf folgenden Jahr wurde dann auch der neue Platz fertiggestellt. Eine Anlage, die zu dieser Zeit im weiten Umkreis zu den schönsten zählte, soweit sie von Kreisklassenvereinen genutzt wurde. Mit einem Spiel VfR Übach-Palenberg gegen Düren 99 wurde der Platz seiner Bestimmung übergeben.
Durch das starke Anwachsen aktiver Fußballspieler, hier besonders der Jugendlichen, reichte der vorhandene Platz, der schon in der Zwischenzeit durch die Firma Dohmen dankenswerter Weise mit Rollrasen neu belegt wurde, an vielen Wochenenden nicht mehr aus, alle Heimspiele austragen zu können. Somit wurde ein weiteres Spielfeld erforderlich.
Als Nachfolger für dieses Amt des Vorsitzenden wurde Mathias Joeris mit großer Mehrheit gewählt. Er trat ein schweres Erbe an, weil er lange Zeit an den Leistungen seines Vorgängers gemessen werden würde.
Dr. Dewies wurde auf Vorschlag des neuen Vorsitzenden von der Versammlung zum Ehrenpräsidenten mit Sitz und Stimme im Vorstand gewählt.
Die Planungen für das neue Jugendheim wurden in Angriff genommen. Man sah sich das Jugendheim in Boscheln an, da dieser Neubau von der Größe her auch für uns angebracht sei. Die Gesamtkosten in Boscheln belaufen sich auf 340.000,--DM, wobei die Stadt 225.000,--DM zur Verfügung stellt. Der Rest wäre in Eigenleistung zu erbringen.
Es wurde unter der Leitung von Alfons Joeris ein Bauausschuß gebildet, welcher die organisatorischen Grundlagen schaffen sollte.
Weiterhin wurde die Gründung einer Freizeitgruppe unter der Leitung von Theo Erbel beschlossen.
Nach Antrag wurde vom Gesamtvorstand beschlossen, daß die Betriebssportgemeinschaft Dohmen in den Verein eingegliedert wird.
Das Jahr 1982 begann mit der Diskussion, ob ein Stadtsportbund ins Leben gerufen werden soll. Manfred Derichs, Vorsitzender von SV scherpenseel/Grotenrath hat alle 12 dem LSB angehörigen Vereine angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten. Unser Verein hat diese Gründung als notwendig und dringend empfohlen.
Auch werden erstmals Kürzungen vom Landessportbund vorgenommen.
Erstmals werden Schilder für die Bandenwerbung für unseren sportplatz in Auftrag gegeben.
Die Kosten für die sportuntersuchungen, welche bisher vom Landessportbund getragen wurden, fallen weg.
Arnold Meessen, Mitbegründer des Vereins und Ehrenmitglied wird 80 Jahre alt. Die ersten Gespräche zum 75 jährigen Bestehen des sportvereins, welches im Jahre 1984 stattfindet, haben stattgefunden.
Ein Zuschuß zu den Renovierungskosten des Jugendheimes wurde vom Rat der Stadt genehmigt.
Im Jahr 1990 wurde der Schützenbrudershaft die Erlaubnis erteilt, auf dem Gelände des Sportpatzes ihren Schießstand zu errichte.
Unter großer Anteilnahme wurde am 26. August 1990 die Einweihung des neuen Sportheimes gefeiert. Das Gästebuch war gefüllt mit Namen vom Bürgermeister, vom Stadtdirektor, vom Technischen Beigeordnetten, von Vertretern der Verwaltung, des Bauausschusses, von den Frelenberger Ratsvertretern, vom THW, von Pastor Weber und Pastor Spelthahn, von den Vorsitzenden der Ortsvereine, von Vertretern der Baufirmen, von den vielen Helfern, ohne deren Hilfe dieser Bau nicht zu realisieren gewesen wäre und vielen Vereinsmitgliedern.
Viele Vorschläge wurden unterbreitet und ausdiskutiert bezüglich der Unterhaltung des neuen Sportheimes.
Es wurde bei einer Zusammenkunft am 2.10.1990 folgender Beschluß gefaßt:
Die Seniorenabteilung trägt die Kosten für die Unterhaltung und Instandsetzung des Sportheimes. Die Jugendabteilung und die AH-Gemeinschaft leisten Ihren Beitrag durch Mithilfe beim Getränkeverkauf und der Cafeteria.
Große Sorgen bereitet in diesem Jahr der Nachwuchs in der Jugendabteilung. Man sollte versuchen, Kontakt mit der Schule zu finden, um das Problem zu lösen. Das große Sportangebot macht dem Fußball zu schaffen.Da die Lehrerschaft nicht mehr Ortsgebunden sind, bestehen hier gewisse Schwierigkeiten.
Auf der Jahreshauptversammlung wurde der langjährige Jugendleiter Franz Nilles einstimmig zum Ehren-Jugendleiter ernannt.
Der Ausklang des Jahres 1990 wurde mit der seit 20 Jahren immer wiederkehrenden "Frelenberger Aktion" abgeschlossen.
Wenn es um Hilfe und Unterstützung auch außerhalb der sportlichen Betätigung geht, gibt es beim Sportverein Rot Weiß keine großen Sprüche. Es wird kurzentschlossen gehandelt, man läßt Taten folgen. Der von Vorstandsmitglied Fritz Vonderbank umsichtig gehütete Fonds wird von diversen Spenden der Vereinsfamilie bei ihren Festivitäten immer wieder aufs neue gefüllt. Die von etlichen Frauen sorgsam zusammengestellten und gefüllten Präsentkörbe, in diesem Jahr 21 an der Zahl wuden unter Leitung des Vereinsvorsitzenden Matthias Joeris und seines Stellvertreters Rudi Schenten verteilt.
Wie in all den Jahren, waren auch zu Beginn des Jahres 1991 die Jahreshauptversammlung sowie das Maifest die Schwerpunkte bei allen Besprechungen. Ein nicht so oft vorkommendes Ereignis geschah bei der Jahreshauptversammlung der AH-Abteilung. Hier lag ein Antrag auf Abwahl des Vorstandes vor. Dieser Antrag wurde mit 24 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und einer Enthaltung stattgegeben und der Vorstand seiner Ämter enthoben.
Es wurden Neuwahlen, die folgendes Ergebnis brachten, beschlossen:
1.Vorsitzender: Arnold Apweiler
2. Vorsitzender: Klaus Rehberg
Geschäftsführer und
Kassierer: Walter Kramer
Spielleiter: Dieter Mainz
Spielführer: K.-H. Pusch
Die Jugendabteilung bereitete sich mit ihren Planungen auf das Pfingstturnier vor. Erwartete man doch in diesem Jahr die Freunde aus Schottland
Die Damen der Turnabteilung verweilten am 22.Juni bei einem Wander-Wochenende in der Eifel.
Das Sommerfest der Taek-won-Do Abteilung wurde am 13.Juli durchgeführt und wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen.
Die Seniorenabteilung hat die Restkosten zum Einfugen des Sportheimes übernommen.
Am 7. Juli legte Sporkamerad Schenten mit sofortiger Wirkung sein Amt als 2. Vorsitzender nieder.
Mit Schreiben der Stadtverwaltung vom 26. August 1991 werden weitere Vereine gebeten eine Verbindung mit der Partnerstadt Rosny-sous-Bois aufzunehmen. In diesem Zusammenhang wird auch angestrebt mit Unterstützung des Städt. Gymnasiums einen Grundkurs in französischer Sprache einzurichten.
Die Jahresabschlußfeier des Gesamtvereins wurde am 14.12.1991 durchgeführt.
Die Aktion "Frelenberger Sorgenkinder" wurde auch in diesem Jahr wieder durchgeführt. Diesmal waren es 18 Präsentkörbe welche an vom Schicksal betroffene Frelenberger Familien verteilt wurden. Letztlich waren die Verantwortlichen des TuS 09 sich wieder einig, die Aktion "Frelenberger Sorgenkinder" 1991 war in der vielfältigen Arbeit der Sportfamilie erneut ein "Volltreffer".
Lobend zu erwähnen wäre auch noch, dass der Verein 10 anerkannte Übungsleiter sowie einen Organisationsleiter hat. Alleine diese 11 Sportkameraden haben im laufendem Jahr 1.733 Übungsstunden abgehalten. Zählt man die restlichen Trainer und Betreuer noch hinzu, kommt man auf ca. 5-6.000 Übungsstunden.